Streifzüge durch Karlsruhe

Heimatliebe oder so ähnlich

Im Grun­de mag ich die Stadt, in der ich seit mei­ner Geburt lebe, obwohl ich ein sehr zwie­ge­spal­te­nes Ver­hält­nis zu ihr habe. Es gelingt mir seit drei Jahr­zehn­ten nicht, eine lie­be­vol­le Bezie­hung zu ihr als Gan­zes auf­zu­bau­en, weil sie in mei­nen Augen viel zu vie­le ihrer Poten­tia­le für Charme, Flair und Ori­gi­na­li­tät gna­den­los ver­spielt. Sie möch­te zu gern eine Groß­stadt sein, die sie nun­mal nicht ist. Eine erkenn­ba­re, über­zeu­gen­de Iden­ti­tät weiß sie gekonnt zu ver­ber­gen.

Viel­leicht macht gera­de die­se Kon­ti­nui­tät im Unste­ten, Rast­lo­sen, Unde­fi­nier­ten den beson­de­ren Reiz aus, die­se Stadt foto­gra­fisch zu durch­strei­fen. Denn trotz allem fin­den sich hier sehr hüb­sche Eck­chen, wun­der­ba­re, alte Bau­ten, die über­dau­ert haben und Geschich­ten erzäh­len. Und auch wirk­lich Unschö­nes kann freund­lich aus­se­hen, wenn die Beleuch­tung stimmt. Wie so oft liegt auch hier viel im Auge des Betrach­ters.