Nicht beson­ders oft, aber hin und wie­der habe ich auch geschrie­ben.

Lan­ge Zeit lagen die Tex­te unge­se­hen auf der Fest­plat­te her­um, teil­wei­se Jahr­zehn­te lang.

Der fol­gen­den Aus­wahl gebe ich hier nun einen Platz.

Die Rech­te aller Tex­te lie­gen bei mir. Falls jemand etwas davon ver­wen­den möch­te, bit­te ich dar­um, mich vor­ab zu kon­tak­tie­ren. Dan­ke!

Ich weiß noch, wie es war.

 

Die Nacht, die mich so freund­lich sanft umhüll­te.
Vor mir der Weg, der nachts nur mir gehör­te.
Über mir Unend­lich­keit und Wei­te und Licht.
Erwar­tung und Ver­trau­en, das mich ganz erfüll­te.

 

Die Nacht — ich barg mich in ihr ganz und gar.

 

(Bist du dort irgend­wo gewe­sen? Ganz sicher bin ich nicht)

 

 

Vie­le, vie­le Näch­te gin­gen so dahin.
Sie streck­ten ihre dunk­len Arme nach mir aus.
Sie wuss­ten, dass ich nie am Schla­fen bin.
Sie leg­ten ihren Zau­ber über alle Jah­res­zei­ten
und mach­ten für mich lau­ter Glück dar­aus.

 

 

Dann kam die letz­te sol­che Nacht.
Die Nacht, die mir mit vol­len Hän­den ihren letz­ten Zau­ber gab.
Die alles gab, bis nichts mehr blieb von all dem Glück.
Die Nacht, in der ich dich ver­lo­ren hab.

 


 

In mir ist es jetzt still gewor­den, still.
Ich den­ke kaum noch an die Zeit zurück.
Nur nachts, da mag ich nicht mehr drau­ßen sein,
weil ich nicht wie­der an dich den­ken will.

 

Ich hät­te nie gedacht, dass das pas­siert.
Viel­leicht ist das ja das Ver­lo­ren­sein.
Die Nacht ist jetzt nicht mehr mein Freund.
Sie hüllt mich nur noch in Dun­kel­heit ein.

 

(2023)

Ich muss immer an dich den­ken,

dar­an, dass dich Glück erwar­tet

dass bald schon etwas in dein Leben tritt,

um das Aller­schön­ste dir zu schen­ken.

 

Man sagt, du trägst ein bun­tes Kleid.

Drei Far­ben, oder so?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur eins:

Das Leben hält

unend­lich vie­le Far­ben mehr für dich bereit.

 

Zwar habe ich dich nie gesehn.

Doch seh ich, wie dein Leben schon sehr bald

durch­zo­gen wird von einem neu­en Weg

der abso­lut den Wert hat, ihn zu gehn.

 

Und wenn du die­sen Weg dann siehst

der lie­be­voll sich vor dir aus­ge­brei­tet hat,

dann würd ich dir, Glücks­kat­ze, so gern sagen,

dass dir das größ­te Glück unfass­bar nahe ist.

 

 

Ich muss immer an dich den­ken,

dar­an, dass dich Glück erwar­tet

dass bald schon etwas in dein Leben tritt,

um das Aller­schön­ste dir zu schen­ken …

(2022)

Manch­mal

brau­chen die Wor­te

Jah­re

bis aufs Papier.

 

Im Ver­bor­ge­nen sind sie siche­rer.

Geschützt -

vor dem Licht,

dem Gele­sen­wer­den,

dem Gespro­chen­wer­den,

dem Gehört­wer­den.

 

Doch jetzt

ist eine Zeit von Kom­men und Gehen,

und die Din­ge brau­chen eine Gestalt

viel­leicht im Wort,

in der ver­wor­re­nen Welt,

in Irr­sal und Wirr­sal.

 

Abschied und Neu­be­ginn

Trau­er und Freu­de

Hoff­nung und Ver­zweif­lung

So dicht neben­ein­an­der

und doch kaum greif­bar.

 

Luft­lee­rer Raum.

Fas­sungs­los

grei­fen wir ins Lee­re — -

suchen jetzt die alten Wor­te

aus dem Ver­bor­ge­nen -

 

Hal­ten das Papier bereit

Den luft­lee­ren Raum

Die gebro­che­nen Her­zen

Den ver­wor­re­nen Geist

Die müden See­len

 

Für die Gestalt der alten Wor­te

aus denen Ver­trau­en spricht.

Vol­ler Hoff­nung

dass sie noch ihren Weg zu uns fin­den

durch die ver­wor­re­ne Welt.

-

(2021)

Wie­der las­se ich ihn zu -

den­sel­ben Feh­ler wie immer,

den sonst kei­ner macht.

                              Du…

 

Nicht jeder wird aus Feh­lern klug.

Nüch­ter­ne Ein­sam­keit folgt.

Ken­nen wir uns nicht bereits

                              genug?

 

Alle klu­gen Gedan­ken sind schon besetzt

von den Ande­ren.

Mir blei­ben nur die dum­men.

               Aber die wär­men das Herz.

 

Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr glei­ten mit ihnen fort.

Unbe­merkt — und las­sen nichts zurück als Lee­re.

Ich weiß -

               ich war schon frü­her dort.

 

Und trotz­dem las­se ich ihn zu -

den­sel­ben Feh­ler wie immer,

den sonst kei­ner macht.

                              Du — und über­all ist Licht.

Ist es nicht das, wie man sagt,

wofür es sich zu leben lohnt?

                              — schein­bar nicht.

 

Denn in allem die Gewiss­heit

der Illu­si­on

Und dahin­ter die Angst, dass es nie auf­hört, nie­mals.

Aber auch das

ken­nen wir schon.

-

(2013)

Heu­te war der erste Som­mer­tag die­ses Jah­res. Ich war allein drau­ßen am See.

 

Wet­ter: ange­nehm

Hin­weg: Rücken­wind

Rück­weg: Gegen­wind

Strand & See: frisch & unver­braucht

Leu­te: ange­nehm unauf­fäl­lig

Ins Was­ser: nur kurz, da eis­kalt

Son­ne: ich habe Son­nen­creme (1. Mal!)

Bücher: fes­selnd

Träu­me: ver­we­gen

-

(2007)

Lie­ber Wolf, was gäbe ich
für eine Stun­de nur mit dir.
Ich offen­bar­te dir dafür
ein wenig mehr noch über mich.

 

Dein Sanft­mut, dei­ne lie­ben Wor­te,
die du in dei­ner Post ver­lierst,
sie schla­gen mich stets neu in Bann.
Doch fra­ge ich mich dann und wann
ob du auch wirk­lich exi­stierst?

 

Wenn du mir dein Ver­trau­en gibst
und dich in mei­ne Nähe wagst
dann könnt ich hören, was du sagst
und könn­te sehen, wer du bist.

-

(2005)

Glück­lich ist, wer nichts ver­misst.

Ich habe weder Plan noch Ziel.

Von dem, was mir beschie­den ist,

erwar­te ich nicht viel.

 

Ich übe mei­nen Lang­mut

an allem, was geschieht.

Ich bin im Kämp­fen gar nicht gut,

ich habe ein trä­ges Gemüt.

 

Mein Ehr­geiz ist ver­gan­gen,

die Lasten sind zu schwer

um zum Erfolg zu gelan­gen.

Ich kämp­fe heu­te nicht mehr.

 

Nur manch­mal, wenn das Glück

der ande­ren mich streift,

dann wen­det sich bei­nah mein Blick, dann mei­ne ich zu spü­ren wie das Leben nach mir greift — -

 

(2005)

Ich glaub­te auf den Grund zu sehen, wie jemand der dich kennt

dabei muss ich wohl ertrun­ken sein

denn war­um sonst will in mir kein

Emp­fin­den sein, wenn jemand dei­nen Namen nennt?

 

Einst woll­test du als gro­ßes Ide­al mir schei­nen.

Was von dir blieb, gibt wenig her

du fehlst mir nicht, dein Schein­bild zählt nicht mehr

und kei­ne dei­ner Gesten spie­gelt sich in mei­nen.

 

Es ist nicht ein­mal nötig, dich zu mei­den.

Denn eins kann ich ganz sicher sagen:

In die­sen aus­ge­füll­ten Tagen

wär dein Gesicht von andern kaum zu unter­schei­den.

-

(2003)

10 Uhr 40, Mathe­stun­de

und der Zach gibt kei­ne Ruh.

Redet fuss­lig sich den Mun­de

von der hohen Mathe­kun­de

und wir schau­en rat­los zu.

 

 

Jedoch, nur beim stän­di­gen Uhren­ver­glei­chen

ver­streicht solch eine Stun­de nicht! -

Ver­klärt tun sich ein­zel­ne Blicke nun heben

auf rät­sel­haf­te, nie geseh­ne Zei­chen! — und dane­ben

zeu­gen stum­me Runen noch vom Wirt­schafts­un­ter­richt.

 

 

Um die elf­te Stun­de dann

- Zach geht in die Offen­si­ve! -

reißt auch den Letz­ten gna­den­los

aus des süßen Schla­fes Tie­fe.

Denn mit elf­und­drei­ßig Fra­gen

müs­sen wir uns dem­nächst pla­gen

und so gibt’s genü­gend Sor­gen

bis zum näch­sten Diens­tag­mor­gen.

-

(2001)

 

…sie lässt sich gut allei­ne sin­gen.

 

Und ist man als Solist zufrie­den,

wird‘s einem den­noch oft beschie­den,

dass, ehe man sich‘s recht ver­sieht

in ein bescheid­nes Lebens­lied

sich eine zwei­te Stim­me schleicht

die schein­bar kei­ner andern gleicht

 

und arg­los lässt man sie klin­gen.

 

 

Doch irgend­wann, ganz unver­mit­telt

wird man unsanft wach­ge­rüt­telt,

weil die Stim­me plötz­lich schweigt

denn man kriegt nun auf­ge­zeigt

was man längst schon ahnen soll­te

aber nie­mals ein­sehn woll­te

 

Und man erschrickt, wie sich zumeist

der Gleich­mut als sehr leicht erweist

und man ver­däch­tig schnell ver­gisst!

Denn was man heu­te noch ver­misst

das mag schon mor­gen nich­tig sein,

weil es ja doch nur Trug und Schein

und schreck­lich uner­reich­bar ist.

 

 

So ist das ja …

wir sin­gen wie­der

sehr bescheid­ne Lebens­lie­der

und wenn lang­sam mit der Zeit

irgend­was zu feh­len scheint

schleicht sich ins Allei­ne­sein

eine zwei­te Stim­me ein…

-

(2001)

Manch­mal

brau­chen die Wor­te

Jah­re

bis aufs Papier.

 

Im Ver­bor­ge­nen sind sie siche­rer.

Geschützt -

vor dem Licht,

dem Gele­sen­wer­den,

dem Gespro­chen­wer­den,

dem Gehört­wer­den.

 

Doch jetzt

ist eine Zeit von Kom­men und Gehen,

und die Din­ge brau­chen eine Gestalt

viel­leicht im Wort,

in der ver­wor­re­nen Welt,

in Irr­sal und Wirr­sal.

 

Abschied und Neu­be­ginn

Trau­er und Freu­de

Hoff­nung und Ver­zweif­lung

So dicht neben­ein­an­der

und doch kaum greif­bar.

 

Luft­lee­rer Raum.

Fas­sungs­los

grei­fen wir ins Lee­re — -

suchen jetzt die alten Wor­te

aus dem Ver­bor­ge­nen -

 

Hal­ten das Papier bereit

Den luft­lee­ren Raum

Die gebro­che­nen Her­zen

Den ver­wor­re­nen Geist

Die müden See­len

 

Für die Gestalt der alten Wor­te

aus denen Ver­trau­en spricht.

Vol­ler Hoff­nung

dass sie noch ihren Weg zu uns fin­den

durch die ver­wor­re­ne Welt.

-

(2021)

Wie­der las­se ich ihn zu -

den­sel­ben Feh­ler wie immer,

den sonst kei­ner macht.

                              Du…

 

Nicht jeder wird aus Feh­lern klug.

Nüch­ter­ne Ein­sam­keit folgt.

Ken­nen wir uns nicht bereits

                              genug?

 

Alle klu­gen Gedan­ken sind schon besetzt

von den Ande­ren.

Mir blei­ben nur die dum­men.

               Aber die wär­men das Herz.

 

Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr glei­ten mit ihnen fort.

Unbe­merkt — und las­sen nichts zurück als Lee­re.

Ich weiß -

               ich war schon frü­her dort.

 

Und trotz­dem las­se ich ihn zu -

den­sel­ben Feh­ler wie immer,

den sonst kei­ner macht.

                              Du — und über­all ist Licht.

Ist es nicht das, wie man sagt,

wofür es sich zu leben lohnt?

                              — schein­bar nicht.

 

Denn in allem die Gewiss­heit

der Illu­si­on

Und dahin­ter die Angst, dass es nie auf­hört, nie­mals.

Aber auch das

ken­nen wir schon.

-

(2013)

Heu­te

hat sich mein Herz geöff­net.

Ein klei­nes Stück­weit nur

gera­de so, dass ein klei­ner Licht­schein hin­ein­fällt.

Die Nar­be ist noch frisch, mäch­tig und tief.

Sie ruft eine schar­fe War­nung in mei­ne Rich­tung.

 

Unwoh­les Gefühl im Bauch.

Behut­sam schaue ich hin­aus

den Schutz­schild vor mir

gefasst auf Gefahr

jeder­zeit bereit zum Rück­zug

oder Angriff.

 

Doch auf das hier war ich nicht vor­be­rei­tet.

 

Obacht.

Ver­wir­rung.

 

Ich weiß nicht war­um:

mein Griff um den Schild lockert sich.

Ich las­se ihn sin­ken

ein klein wenig nur

um deut­li­cher zu sehen.

 

Unbe­hol­fen und sehr wach­sam

wage ich unmerk­lich

den Ansatz eines Lächelns.

 

Und die Welt lächelt zurück.

-

(2013)

 

Es ist Fei­er­tag.

Du hast mich ein­ge­la­den,

mit dir zu fei­ern.

 

Die­ses Haus

ist ein beson­de­res Haus.

 

Ich bin als Gast etwas unbe­hol­fen,

sehe mich um, lau­sche

und in allem

klafft ein Gra­ben

zwi­schen dir und mir.

 

Schier unüber­wind­lich -

 

dabei möch­te ich dir so ger­ne nahe­kom­men,

nah bei dir sein

ech­te Nähe bei dir, mit dir…

 

Und du:

neben mir, auf der ande­ren Sei­te des Gra­bens

in Hei­mat gehüllt

zu Hau­se

 

Die Musik kommt und geht

ver­liert sich in Blu­men und Bil­dern und Tex­ten

 

Tex­te, Tex­te…

ob das mei­ne Spra­che ist? ich ver­ste­he sie so schlecht -

 

Und du:

kon­zen­triert,

jedes Wort auf­sau­gend,

Kör­per und Geist auf­merk­sam bis in die letz­te Faser

erwar­tungs­voll, ange­spannt, stirn­run­zelnd…

 

die Luft um uns ist so dicht, dass ich sie fast grei­fen kann –

und ich grei­fe – grei­fe –

 

einen Augen­blick lang

begrei­fe ich

 

einen Augen­blick lang

leckt an mir die lodern­de Flam­me,

die in dir brennt

 

einen Augen­blick lang

sind wir uns

unend­lich nah -

 

einen Augen­blick lang.

-

(2007)

Heu­te war der erste Som­mer­tag die­ses Jah­res. Ich war allein drau­ßen am See.

 

Wet­ter: ange­nehm

Hin­weg: Rücken­wind

Rück­weg: Gegen­wind

Strand & See: frisch & unver­braucht

Leu­te: ange­nehm unauf­fäl­lig

Ins Was­ser: nur kurz, da eis­kalt

Son­ne: ich habe Son­nen­creme (1. Mal!)

Bücher: fes­selnd

Träu­me: ver­we­gen

-

(2007)

Lie­ber Wolf, was gäbe ich
für eine Stun­de nur mit dir.
Ich offen­bar­te dir dafür
ein wenig mehr noch über mich.

 

Dein Sanft­mut, dei­ne lie­ben Wor­te,
die du in dei­ner Post ver­lierst,
sie schla­gen mich stets neu in Bann.
Doch fra­ge ich mich dann und wann
ob du auch wirk­lich exi­stierst?

 

Wenn du mir dein Ver­trau­en gibst
und dich in mei­ne Nähe wagst
dann könnt ich hören, was du sagst
und könn­te sehen, wer du bist.

-

(2005)

Glück­lich ist, wer nichts ver­misst.

Ich habe weder Plan noch Ziel.

Von dem, was mir beschie­den ist,

erwar­te ich nicht viel.

 

Ich übe mei­nen Lang­mut

an allem, was geschieht.

Ich bin im Kämp­fen gar nicht gut,

ich habe ein trä­ges Gemüt.

 

Mein Ehr­geiz ist ver­gan­gen,

die Lasten sind zu schwer

um zum Erfolg zu gelan­gen.

Ich kämp­fe heu­te nicht mehr.

 

Nur manch­mal, wenn das Glück

der ande­ren mich streift,

dann wen­det sich bei­nah mein Blick, dann mei­ne ich zu spü­ren wie das Leben nach mir greift — -

 

(2005)

 

Ein unauf­halt­sa­mer Fall reißt mich hin­ab.

Glatt sind die Wän­de des Abgrunds

und außer­dem weit fort.

 

Mein ver­dreh­tes Innen­le­ben wringt mei­ne See­le aus.

Nichts habe ich mehr unter Kon­trol­le, nichts.

Ich fal­le.

 

 

Wer ist da, der mich auf­fängt?

 

 

 

In Hass gehüllt

liebt es sich schwie­rig.

Ich fal­le noch immer.

 

 

 

 

 

Hilf mir

halt mich fest

 

 

 

 

 

 

 

 

doch nur kei­ne Eile…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

denn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ich fal­le lang­sam

-

(2004)

Ich glaub­te auf den Grund zu sehen, wie jemand der dich kennt

dabei muss ich wohl ertrun­ken sein

denn war­um sonst will in mir kein

Emp­fin­den sein, wenn jemand dei­nen Namen nennt?

 

Einst woll­test du als gro­ßes Ide­al mir schei­nen.

Was von dir blieb, gibt wenig her

du fehlst mir nicht, dein Schein­bild zählt nicht mehr

und kei­ne dei­ner Gesten spie­gelt sich in mei­nen.

 

Es ist nicht ein­mal nötig, dich zu mei­den.

Denn eins kann ich ganz sicher sagen:

In die­sen aus­ge­füll­ten Tagen

wär dein Gesicht von andern kaum zu unter­schei­den.

-

(2003)

In erstarr­ter Zeit,

wenn der Win­ter gekom­men ist

und alle Far­ben weiß gewor­den sind;

wenn alles gesagt ist

und das letz­te Wort geschrie­ben:

 

Dann den­ke ich an die­sen Moment,

nach dem ich mich so sehr seh­ne

und der irgend­wann kom­men und für immer blei­ben wird.

An die­sen ein­fa­chen Moment,

der so wenig bedeu­tet und doch alles umfasst:

 

An das Gefühl, im feuch­ten Gras zu lie­gen,

das Prickeln der Früh­lings­son­ne auf der Haut,

der Geruch der feuch­ten Erde,

das sanf­te Zischen des Rasen­spren­gers von irgend­wo­her.

 

Und mein ein­zi­ger Gedan­ke dabei wür­de sein,

dass unser Kater schnur­rend auf der war­men Ter­ras­se liegt,

dass das Buch dar­auf war­tet, gele­sen zu wer­den

und dass der Som­mer kommt und nichts ihn mehr auf­hal­ten kann.

-

(2002)

10 Uhr 40, Mathe­stun­de

und der Zach gibt kei­ne Ruh.

Redet fuss­lig sich den Mun­de

von der hohen Mathe­kun­de

und wir schau­en rat­los zu.

 

 

Jedoch, nur beim stän­di­gen Uhren­ver­glei­chen

ver­streicht solch eine Stun­de nicht! -

Ver­klärt tun sich ein­zel­ne Blicke nun heben

auf rät­sel­haf­te, nie geseh­ne Zei­chen! — und dane­ben

zeu­gen stum­me Runen noch vom Wirt­schafts­un­ter­richt.

 

 

Um die elf­te Stun­de dann

- Zach geht in die Offen­si­ve! -

reißt auch den Letz­ten gna­den­los

aus des süßen Schla­fes Tie­fe.

Denn mit elf­und­drei­ßig Fra­gen

müs­sen wir uns dem­nächst pla­gen

und so gibt’s genü­gend Sor­gen

bis zum näch­sten Diens­tag­mor­gen.

-

(2001)

 

…sie lässt sich gut allei­ne sin­gen.

 

Und ist man als Solist zufrie­den,

wird‘s einem den­noch oft beschie­den,

dass, ehe man sich‘s recht ver­sieht

in ein bescheid­nes Lebens­lied

sich eine zwei­te Stim­me schleicht

die schein­bar kei­ner andern gleicht

 

und arg­los lässt man sie klin­gen.

 

 

Doch irgend­wann, ganz unver­mit­telt

wird man unsanft wach­ge­rüt­telt,

weil die Stim­me plötz­lich schweigt

denn man kriegt nun auf­ge­zeigt

was man längst schon ahnen soll­te

aber nie­mals ein­sehn woll­te

 

Und man erschrickt, wie sich zumeist

der Gleich­mut als sehr leicht erweist

und man ver­däch­tig schnell ver­gisst!

Denn was man heu­te noch ver­misst

das mag schon mor­gen nich­tig sein,

weil es ja doch nur Trug und Schein

und schreck­lich uner­reich­bar ist.

 

 

So ist das ja …

wir sin­gen wie­der

sehr bescheid­ne Lebens­lie­der

und wenn lang­sam mit der Zeit

irgend­was zu feh­len scheint

schleicht sich ins Allei­ne­sein

eine zwei­te Stim­me ein…

-

(2001)